Verbandsliga Ost Herren

Post SV Zeulenroda III - ESV Lok Erfurt8:6

Ein an Dramaturgie nicht zu überbietender Überraschungserfolg

Zeulenroda (Moritz Karl) Ein gewisser Druck für die Verbandsligamannschaft von Zeulenroda war vor dem Spiel nicht von der Hand zu weisen. Der Saisonauftakt gegen Schott Jena III ging Ende September mit einem 0:8 gründlich in die Hose und Spitzenspieler Steve Anders fehlt weiterhin verletzungsbedingt. Ersatz kam erneut aus der 1. Bezirksliga, diesmal durch Moritz Karl.

Das der Gegner ESV Lok Erfurt im ersten Heimspiel der Saison nicht wirklich einfacher wird, wurde den Zeulenrodaern spätestens eine Woche zuvor klar. Denn die Gäste hatten einen echten Überraschungserfolg gegen die SG Braunichswalde eingefahren.

Einen guten Grundstein legten die Doppel, denn das Spitzendoppel der Gastgeber, Markus Walther und Moritz Karl, gewannen in einem knappen Fünf-Satz-Spiel gegen Christopher Henße und Pierre Gerlach.

Alexander Giehler und Noah Siebenhaar waren gegen Peter Kretschmar und Marcus Wirl nicht chancenlos, machten aber in den entscheidenden Momenten kleine Fehler und verloren mit 1:3.

Damit hat man nach zwei Spieltagen bereits genau so viele Doppel wie in der gesamten Vorsaison (allerdings in der Thüringenliga) gewonnen, die nach der Hinrunde abgebrochen wurde. Eine klare Aufwärtstendenz ist erkennbar.

Die erste Einzelrunde verlief aus Zeulenrodaer Sicht fast perfekt. Einzig Moritz Karl hatte in einem knappen Spiel gegen Pierre Gerlach, der bei den Gästen der Mann des Tages war, mit 1:3 das Nachsehen. Markus Walther gegen Henße, Alexander Giehler gegen Kretschmar und Noah Siebenhaar gegen Wirl gewannen jeweils und gaben insgesamt nur einen Satz ab.

Markus Walther fehlte aufgrund einer Erkältung im Duell der Spitzenspieler gegen Peter Kretschmar die nötige Frische, verlor nach einem knappen ersten Satz dann deutlich mit 0:3. Alexander Giehler ließ sich auch von Christopher Henße nicht stoppen – auch hier war der erste Satz spannend, danach war es eine klare Angelegenheit.

Auch Noah Siebenhaar fand gegen Gerlach nie ins Spiel, verlor mit 0:3. Moritz Karl dagegen konnte mit einem recht ungefährdeten 3:0 gegen Wirl den alten Abstand wieder herstellen.

Was dann passierte, ist an Spannung fast nicht zu überbieten. Jugendspieler Noah Siebenhaar hatte den gegnerischen Spitzenspieler Kretschmar am Rand einer Niederlage. Im fünften Satz konnte er drei Matchbälle abwehren, den vierten nutzte der Gegner mit einem unerreichbaren Kantenball. Markus Walther konnte kräftemäßig gegen Pierre Gerlach nicht mehr mithalten und unterlag mit 1:3. Plötzlich stand es also 6:6.

Alexander Giehler erfüllte seine Pflichtaufgabe gegen Wirl nach nervösem Beginn souverän mit 3:0.

Es sollte also das letzte Match des Tages zwischen Moritz Karl und Christopher Henße sein, welches die Entscheidung über Unentschieden oder Sieg bringt.

Moritz Karl konnte überraschend die ersten beiden Sätze gewinnen. Im dritten Satz gab es einen Matchball, den Henße mit eigenem Aufschlag abwehren konnte. Der Satz ging, wie sollte es anders sein, an Erfurt. Im vierten Satz stand es schnell 1:5 für Henße. Moritz Karl kämpfte sich auf ein 9:9 ran – eigener Aufschlag – Henße erwischt zwei perfekte Rückschläge und zwingt das Spiel in einen Entscheidungssatz.

In diesem war es aber Karl, der fast fehlerfrei spielte und mit einem 11:3 einen umjubelten und genauso überraschenden Heimerfolg sicherstellen konnte.

Bereits kommenden Sonntag, den 10.10.2021 um 10:00 Uhr, geht es für Zeulenroda mit einem Auswärtsspiel in Braunichswalde weiter. Achtet man nur auf die letzten beiden Spiele von Erfurt ist Zeulenroda von der Form her der leichte Favorit. Auf dem Papier ist dieses Spiel aber eine klare 50:50 Angelegenheit. Die Tagesform wird sicher entscheiden.

Punkte für den Post SV III:

Giehler, Alexander 3; Karl, Moritz 2,5; Walther, Markus 1,5; Siebenhaar, Noah 1.

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Mannschaftsaufstellung von "Post III" vor dem Spiel der Verbandsliga gegen den ESV Lok Erfurt (v.l.): Alexander Giehler, Noah Siebenhaar, Markus Walther und Moritz Karl.
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